Karate & Japan
KARATE
Karate in der Tokyo Karate Akademie Rosenheim – Tradition trifft Moderne
In unserem Dojo lehren wir Karate der Stilrichtung Shotokan – eine Kampfkunst mit tiefen Wurzeln in der japanischen Kultur. Dabei verbinden wir die tiefen Einsichten historischer und zeitgenössischer Meister aus Japan mit modernen, sportwissenschaftlichen Erkenntnissen. So schaffen wir eine praxisorientierte Mischung aus Tradition und Fortschritt.
Was ist Karate?
Karate ist mehr als ein Sport. Es ist eine Kunst mit jahrhundertealten Techniken, die Körper und Geist gleichermaßen stärken. Für Anfänger steht jedoch zunächst das Erlernen der Bewegungsabläufe im Vordergrund – ähnlich wie beim Fahrradfahren oder Schlittschuhlaufen. Schritt für Schritt entwickeln sich Fähigkeiten, die erst ungewohnt wirken und später ganz natürlich werden.
Wie läuft das Training ab?
Unsere Trainer helfen Dir, die besten Voraussetzungen für Deine Karate-Reise zu schaffen: Beweglichkeit, eine gute Körperhaltung, ein sicherer Gleichgewichtssinn und gezielt gestärkte Muskeln bilden die Grundlage. Die Techniken werden zunächst erklärt und geübt, bis sie automatisiert sind. Später lernst Du, sie in Partnerübungen anzuwenden – sicher und verletzungsfrei. Wir legen dabei Wert auf achtsames Training, sodass Fallübungen nicht zum Alltag gehören.
Was macht Karate besonders?
Karate unterscheidet sich von anderen Sportarten durch seine Verbindung zur Ethik und den Ritualen der japanischen Samurai. Der Respekt vor der Kampfkunst zeigt sich bei uns im Grußritual vor und nach dem Training, im höflichen und hilfsbereiten Umgang mit den Trainingspartnern sowie in der gelebten Selbstdisziplin. Werte wie Bescheidenheit, Sauberkeit und Pünktlichkeit sind dabei genauso wichtig wie die körperliche Entwicklung.
Ob Du Dich für die sportliche Herausforderung, die Tradition oder die mentale Stärke interessierst – Karate bei der Tokyo Karate Akademie bietet Dir eine fundierte und vielseitige Erfahrung.

Kleine Geschichte des Karate
Du machst noch kein Karate und möchtest wissen, was das eigentlich ist. Hier erfährst Du in einer kurzen Darstellung, wie sich Karate 10.000 km entfernt von uns entwickelte und letztlich bis nach Bayern kam.
Karate ist keine Erfindung wie Aerobic oder Nordic Walking. Karate hat sich über viele, viele Jahrhunderte entwickelt. Die Ursprünge dürften in China liegen und eine Legende sagt, dass ein Mönch im 6. Jahrhundert aus Indien kommend sich in einer chinesischen Provinz niederließ und ein Kloster gründete. Weil die Mönche immer so schlapp waren, entwickelte er einige Übungen, damit diese länger still halten und meditieren konnten. Aus diesen Kräftigungsübungen wurden im Laufe der Zeit Kampftechniken. Weil China gute Beziehungen zu einem Königreich südlich von Japan unterhielt, erzählten die Händler auch irgendwann von ihren Kampfsystemen. Die Hauptinsel dieses Königreichs war Okinawa und die Menschen dort hatten großes Interesse an allen kulturellen Dingen, die aus China kamen. So trainierten sie fleißig diese Kampfkunst und vermischten sie mit ihren eigenen Kampfsystemen. Sie nannten die Kampfkunst „Tode“, was so viel heißt wie „Handtechnik aus dem Land China“. Weil es aber so große Unruhen in diesem Königreich gab, erließ der König ein Waffenverbot. Das wurde noch schlimmer, als die Japaner im Jahre 1609 dieses ungefähr 500 km südlich von Japan gelegene Königreich Okinawa überfielen und besetzten. Sie erweiterten das Waffenverbot sogar auf Dolche und Messer. In manchen Dörfern gab es nur ein Messer, welches am Dorfbrunnen festgebunden war.
Damit sich die Einwohner gegen willkürliche Angriffe der neuen Machthaber besser schützen konnten, entwickelten sie heimlich ihre Kampfkünste weiter. Erst im Jahre 1875 wurde Okinawa offiziell zu einer gleichberechtigten Provinz von Japan erklärt. Es war eine Zeit, in der sich in
Japan sehr viel änderte. So kam die Kampfkunst aus Okinawa auch auf die japanischen Inseln.
Der Professor Gichin Funakoshi unterrichtete auf Okinawa seinen Kampfkunststil und wurde 1922 nach Tokyo, der Hauptstadt von Japan, eingeladen. Er durfte vor dem Kaiser seine waffenlose Selbstverteidigung mit seinen besten Schülern zeigen. Der Kaiser war begeistert und förderte die Verbreitung. Der Name der Kampfkunst wurde in „Karate-Do“ geändert. Das bedeutet „Weg der leeren oder waffenlosen Hand“. Gichin Funakoshi ist es zu verdanken, dass Karate in Japan einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde. Bis dahin hatten die Karate-Lehrer zumeist im Geheimen mit wenigen Schülern geübt. Aber jetzt war es sogar möglich, an den Schulen Karate zu unterrichten. Er machte sich auch viele Gedanken um die geistige Ausbildung seiner Schüler. Er wollte, dass sich alle, die Karate trainieren, zu guten Menschen entwickeln. Deshalb lautet auch ein wichtiger Satz von ihm: „karate wa rei ni hajimari rei ni owaru koto“ – „Karate beginnt und endet mit Respekt!“
In Europa wurde Karate erst bekannt, nachdem der Franzose Henry Plée in Frankreich 1954 eine Kampfkunstschule gründete und Karate unterrichtete. Dort besuchte der deutsche Judoka Jürgen Seydel einige Fortbildungen und im Jahr 1957 gründete er in Bad Homburg das erste Karate-Dojo in Deutschland.
Seither kamen immer wieder japanische Meister nach Europa und verbreiteten hier ihre Kampfkunst.
Da es viele verschiedene Ursprünge von Karate gibt und sich im Laufe der Zeit hervorragende Meister damit beschäftigten, entwickelten sich verschiedene Stilrichtungen. Alle trainieren Karate, aber jede Stilrichtung unterscheidet sich von den anderen durch bestimmte Techniken oder Katas. Die größten Stilrichtungen sind heutzutage Shotokan, Goju Ryu, Shito Ryu und Wado Ryu. Sie haben sich auf der ganzen Welt verbreitet und viele Anhänger gefunden. Wir trainieren in unserem Dojo die Stilrichtung Shotokan.
Insgesamt dürften in Deutschland ca. 200.000 Menschen Karate trainieren. Allerdings haben sich in den letzten Jahren einige Dinge soweit verselbständigt, dass mitunter sehr fraglich ist, ob inhaltlich in dem einen oder anderen Verein tatsächlich noch Karate mit seinen traditionellen Inhalten vermittelt wird. Wir versuchen hier, den Wurzeln und Ursprüngen treu zu bleiben, uns dem Neuen aber nicht zu veschließen.
Die Tokyo Karate Akademie ist Mitglied im Deutschen Karateverband e.V. und dem Bayerischen Karatebund e.V.
Japan
Wir unterhalten mit unserem Dojo einen engen Kontakt mit Japan, dem Mutterland des Karate. Das ist auch wichtig, um einen tieferen Einblick in diese faszinierende Kampfkunst zu gewinnen. Denn erst das Wissen um die kulturellen Besonderheiten und die Geschichte dieses Landes helfen uns zu verstehen, auf welchem Nährboden sich die japanischen Kampfkünste entwickelten.
Mit Marié Niino, einer gebürtigen Japanerin, die in einem ständigen Austausch zu japanischen Trainern und vor allem zu unserem Mentor Ishikawa Sensei und unserem japanischen Dachverband steht, gewährleisten wir die enge Entwicklung des Könnens unserer Trainer am Original.

Die regelmäßigen Besuche in Japan und der intensive Kontakt mit Land und Leuten vertiefen unser Verständnis für Karate. Für uns liegt in der Orientierung an den Ursprüngen des Karate ein besonderer Schwerpunkt. Dadurch verhindern wir Verirrungen und Abweichungen vom traditionellen Weg, die oftmals in kurzlebigen Modeerscheinungen der Kampfkunstszene bei selbsternannten Meistern oder Pseudo-Gurus enden. Karate ist japanisch und sein Wesen kann man nur ergründen und erfahren in enger Anbindung an das Original unter Anleitung eines japanischen Meisters.
Die Welt wächst immer enger zusammen. Mittlerweile gleichen sich die europäischen Hauptstädte immer mehr an und man ist leicht versucht zu glauben, dass alles gleich sei. Dem ist aber nicht so: Japan ist anders – und schön! Durch seine besondere geographische Lage als Inselstaat und die Jahrhunderte lange Abschottung nach außen, haben sich hier einige Besonderheiten entwickelt und der Verwestlichung entzogen. Über allem gesellschaftlichen Sein steht der Harmoniegedanke. Deshalb gedeihen hier auch die beiden Hauptreligionen Buddhismus und Shintoismus sehr friedfertig nebeneinander. Die 128 Millionen Einwohner haben ein eigenes Schreibsystem, eine eigene Sprache und ihre traditionelle Musik klingt für uns sehr exotisch. Die Ernährungsgewohnheiten unterscheiden sich ebenso ganz erheblich von den unsrigen wie auch der gesellschaftliche Umgang miteinander mit unseren Gewohnheiten nicht vergleichbar ist. Alles in allem ein völlig anderer Kulturbereich, der mit seinen landschaftlichen Reizen, seiner ethnischen und kulturellen Vielfalt geheimnisvoll Tradition und Moderne verbindet.